Was ist radikale Innovation?

Radikale Innovation ist die Erneuerung von Produkten, Geschäftsmodellen und Dienstleistungen mit dem Ziel, neue Absatzmärkte zu schaffen und bestehende Lösungen zu ersetzen.

Radikale Innovation (engl. radical innovation) geht deutlich weiter als die sogenannte „inkrementelle Innovation“, bei der die Weiterentwicklung und Optimierung des Bestehenden im Vordergrund steht. Radikale Innovation, auch „disruptive Innovation“ genannt, ist ein Managementkonzept mit dem Ziel eines langfristigen Wachstums für die nächsten fünf bis zehn Jahre.

Mit Hilfe dieser Innovationsform können Unternehmen nicht nur Märkte radikal verändern, sondern neue erschaffen. Durch radikale Innovation entstehen neue Ansätze in der Produktentwicklung, Serviceinnovationen und disruptive digitale Geschäftsmodelle. Die Innolytics® Innovationsmanagement-Software unterstützt Unternehmen dabei, sowohl inkrementelle Innovation als auch radikale Innovation umzusetzen.

Software für Ihr Innovationsmanagement

Radikale vs. inkrementelle Innovation

Vielfach wird inkrementelle Innovation dem gestiegenen Innovationstempo und den sich schnell verändernden Märkten nicht mehr gerecht. Gerade in Zeiten des digitales Wandels und der sogenannten „Digitalen Disruption“ müssen Unternehmen bestehende Strukturen, Angebote und Geschäftsmodelle radikal hinterfragen und Lösungen mit Hilfe schneller, flexibler und wachstumssteigernder Innovationsmethoden entwickeln.

Unternehmen, die radikale Innovation vorantreiben möchten haben, zeichnen sich häufig durch andere Merkmale aus als solche, die inkrementelle Innovation vorantreiben.

Merkmale von Unternehmen, die auf inkrementelle Innovation ausgerichtet sindMerkmale von Unternehmen, die auf radikale Innovation ausgerichtet sind
Im Unternehmen ist es nicht üblich, mit Außenstehenden zusammen zu arbeiten.Das Unternehmen arbeitet sehr viel mit Außenstehenden zusammen, auch auf temporärer Basis.
Inspirierende Kontakte nach „draußen“ gibt es nur wenige. Ein Innovationsnetzwerk ist praktisch nicht existent.Teams und Mitarbeiter verfügen über exzellente Beziehungen zu Menschen, die als Katalysatoren für den Innovationsprozess dienen können.
Es gibt wenige Vorstellungen davon, was andere Sichtweisen und Perspektiven zum Entwicklungsprozess positiv beitragen können.Die Erfahrung, dass andere Sichtweisen zu neuen Ideen führen, ist etabliert.

Moderne Software-Tools wie die Innolytics® Ideenmanagement-Software und Innovationsmanagement Software erlauben es Unternehmen, gleichzeitig inkrementelle Innovation durch klar strukturierte Innovationsprozesse als auch radikale Innovation mit flexiblen agilen Methoden umzusetzen.

Phasen radikaler Innovation

Radikaler Innovation gehen Phasen voraus, die inkrementeller Innovation vollkommen fremd sind. Sie zu managen gehört mit Abstand zu den anspruchsvollsten Managementaufgaben im Innovationsmanagement. Es sind Phasen der Orientierungssuche, der Unsicherheit, voller Sackgassen und schließlich Phasen, in denen radikale Innovation kurz vor dem Scheitern stehen. Jede dieser Phasen lässt sich beschleunigen, lässt sich managen, doch überspringen lassen sich diese Phasen nicht.

Die erste Phase radikaler Innovation erinnert stellenweise stark an polizeiliche Ermittlungsarbeit. Es geht darum, unerkannte Bedürfnisse zu ermitteln, Motive von Kunden ans Licht zu bringen, die bislang nicht oder nur sehr schwach bekannt waren und diese mit Zukunftstrends zu verknüpfen.

Die Ergebnisse der ersten Phase werden zusammengeführt und zu Chancenfeldern verdichtet. Aus diesen entstehen konkrete Ideen und Projekte.

Interne Startup-Teams werden gegründet, in kürzester Zeit werden Prototypen erstellt, Feedback von Kunden und Partnern wird einholt, die Konzepte werden wieder modifizieren. In der offensiven Phase werden Testmärkte definiert, die die Innovation erfolgreich bestehen muss.

Das Innovationsprojekt, das weit außerhalb der bestehenden Prozesse entwickelt wurde, wird nun ins Unternehmen integriert. Dabei gibt es verschiedene Phasen von Integration: Knüpft die radikale Innovation unmittelbar an die Kernkompetenzen des Unternehmens an, verläuft sie in der Regel unproblematisch. Wenn das Unternehmen die entsprechenden Kompetenzen nicht besitzt, müssen diese aufgebaut werden, möglicherweise empfiehlt sich sogar der Aufbau einer eigenständigen Unternehmenseinheit.

Diese vier Phasen sind nicht statisch. Im Gegensatz zu einem rein linearen Prozess, der stets einem festgelegten Ablauf folgt, sind diese vier Phasen iterativ. Jede Phase steht für sich, aber es gibt immer wieder einen Abgleich mit einer vorherigen Phase. Mitunter ist radikale Innovation mit dem bekannten „Mensch Ärgere Dich Nicht“ – Spiel vergleichbar. Es geht zurück an den Start, weil sich mitten im Prozess neue Chancen oder neue Hindernisse aufgetan haben. Das Team, das beispielsweise in der offensiven Phase gerade dabei ist, Prototypen zu testen, stößt darauf, dass es einen viel größeren Markt gäbe, wenn die Innovation verändert würde. In einem linearen Prozess würde diese Chance ignoriert werden, in einem iterativen Prozess durchläuft das Team Phase 1 und Phase 2 noch einmal – allerdings in wesentlich höherer Geschwindigkeit.

Trendsetter durch radikale Innovationen

Durch die tiefgreifenden Veränderungen radikaler Innovation werden ganze Märkte umgestaltet, bekannte Produkte verdrängt und komplett neue Produktkategoriengeschaffen. Entscheidet sich ein Unternehmen für den Weg der radikalen Innovation, wird es selbst zum Innovationstreiber, Trendsetter und Marktgestalter. Die Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile werden erheblich größer.

Radikale Innovation lässt sich nicht wie eine Schablone auf jede Organisation gleich anwenden. Deshalb ist es wichtig, herauszufinden wie tiefgreifend die Veränderungen sein sollen und welche Art von Innovation das Unternehmen anstrebt. Danach lassen sich die richtigen Managementwerkzeuge wählen und einsetzen.

Tools wie die Innolytics® Innovation Software erlauben es Unternehmen, inkrementelle und radikale Innovation parallel voranzutreiben und für jede Innovationsart die entsprechenden Prozesse aufzusetzen.

Die Rolle des Managements

Ein wesentlicher Baustein ist die Innovationskultur, die im Unternehmen gelebt wird. Unternehmen, die radikale Innovation umsetzen, haben in der Regel eine stark ausgeprägte Innovationsfähigkeit. Ein kreatives, innovationsfreundliches Klima, das vom Management unterstützt und vorgelebt wird, ebnet der Einführung radikaler Innovation den Weg. Die Mitarbeiter müssen lernen, ihre bisherigen Denk- und Handlungsmuster zu verändern. Neue Mitarbeiter mit einem anderen fachlichen Hintergrund und Erfahrungsschatz bringen frische Impulse und interessante Perspektiven ein.

Auch sollten Innovationshemmnisse identifiziert und beseitigt werden. Oft besteht eine Schere zwischen der Innovationsstrategie und der Innovationskultur.

Radikale Innovation ist zunächst eine Investition, die sich nicht kurzfristig auszahlt. Doch sie bietet auf lange Sicht die Chance, den Markt selbst zu gestalten und die Erfolgsgrundlage für die Zukunft zu schaffen.

Im Buch „Radikale Innovation – Das Handbuch für Marktrevolutionäre“ von Dr. Jens-Uwe Meyer lesen Sie mehr über die revolutionären Denkansätze, radikalen Strategien und über gelungene Innovationsprojekte.