Vorschlagswesen

Betriebliches Vorschlagswesen im Innovationsmanagement

Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement

Das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts aus der Bestrebung, die Produktionsprozesse und den Arbeitsschutz zu verbessern. Dazu reichen die Mitarbeiter eines Unternehmens an einer festgelegten Stelle Vorschläge und Ideen zur Optimierung der Produktions- und Prozessabläufe ein.

Entwicklung des Vorschlagswesens

Organisationen wollen durch das Betriebliche Vorschlagswesen das Potenzial und die Kompetenzen ihrer Angestellten besser nutzen, sie näher in das Unternehmen einbinden und ihre Motivation steigern. Um die Mitarbeiter zum Einreichen von Vorschlägen anzuspornen, wurden Anreiz-Systeme wie Prämienausschüttungen geschaffen.

Weiterentwicklung des Vorschlagswesens

In den 1970er Jahren breitete sich das Betriebliche Vorschlagswesen in Deutschland weiter aus, als viele Firmen begannen, ihre Unternehmensphilosophie zu definieren. Das kreative Potenzial und die Fähigkeiten der Mitarbeiter sollten künftig besser genutzt werden. Seit Mitte der 90er Jahre legen Unternehmen viel mehr Wert auf die Förderung der Kreativität. In diesem Zusammenhang entstand der für das Vorschlagswesen heute gebräuchlichere Begriff des Ideenmanagements.

Die Ziele des Vorschlagswesens

Das übergeordnete Ziel des Betrieblichen Vorschlagswesens ist eine bessere Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Dabei werden der Einsatz von Ressourcen besser genutzt, Kosten gesenkt, die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen verbessert und der Ertrag gesteigert. Zusätzliche Aspekte sind Umweltschutz, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine höhere Arbeitsqualität.

Kreativere und engagiertere Mitarbeiter durch ein funktionierendes Vorschlagswesen

Unternehmen haben erkannt, dass sie durch die Einbindung ihrer Mitarbeiter in den Verbesserungsprozess den bestehenden Erfahrungsschatz effektiver nutzen können. Diese Wertschätzung führt zu einer stärkeren Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und fördert wiederum die Motivation. Sie können das Unternehmensgeschehen aktiv mitgestalten und eigenverantwortlicher arbeiten.

Prämien sind nicht ausschlaggebend für Beteiligung am Vorschlagswesen

In Studien über das Betriebliche Vorschlagswesen fanden Forscher heraus, dass weder die Ausschreibung von Prämien noch die Anweisung einer Denkaufgabe – nach dem „Zuckerbrot und Peitsche“-Prinzip – mehr oder bessere Ideen hervorbringt. Die Lösung lautet: Intrinsische Motivation. Die Angestellten entwickeln Ideen aus eigenem Antrieb heraus, sie haben Lust und großes Interesse daran, sich aktiv an der Verbesserung der Unternehmensabläufe oder Produkte zu beteiligen.

Kreatives Potential aktivieren und motivieren

Das kreative Potenzial ist in jedem Unternehmen vorhanden. Was hilft, es zu aktivieren, sind keine starren Regeln, wie sie im betrieblichen Vorschlagswesen festgeschrieben sind. Sondern Führungskräfte, die ein spannendes Problem anzubieten haben und ihre Fähigkeit, die Mitarbeiter zu motivieren und im Ideenfindungsprozess anzuleiten. Hier lesen Sie mehr über die Rolle der Führungskräfte im Innovationsprozess.