Open Innovation Strategie
Open Innovation als Strategie: Eine Checkliste
Die Entwicklung einer Open Innovation Strategie ist grundsätzlich auf einen längeren Zeitraum angelegt. Damit unterscheidet sie sich von kurzfristigen Maßnahmen oder temporären Kampagnen.
Beispiele sind hier der Hightech-Campus im niederländischen Eindhoven mit dem dort angesiedelten Holst Centre. Die Gründung beruht auf einer langfristigen strategischen Entscheidung von Philipps, Grundlagenforschung künftig gemeinsam mit anderen Unternehmen zu betreiben. Auch Vodafone Deutschland hat im Vodafone Innovation Park mit Unterstützung der Ideeologen eine Open Innovation Strategie umgesetzt: das Unternehmen entwickelt Services für die Telekommunikation und das Internet der Dinge gemeinsam mit Partnern.
Die Entwicklung einer Open Innovation Strategie erfolgt in fünf klar aufeinander aufbauenden Schritten.
Schritt 1: Entwicklung einer generellen Innovationsstrategie
Eine Open Innovation Strategie ist häufig nur ein Teil einer übergeordneten Innovationsstrategie. Üblicherweise setzen Unternehmen gleichzeitig mehrere Arten von Innovationen und mehrere Innovationsgrade um: inkrementelle Innovationen zur Prozessoptimierung, die Entwicklung neuer Produktgenerationen, die Einführung gänzlich neuer Produkte und Angebote, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (wie beispielsweise digitale Services) oder die Kombination von Technologien aus verschiedenen Branchen, um neue Mehrwerte für Kunden zu erzielen.
Nur für einen Teil dieser Innovationsstrategie ist Open Innovation geeignet:
- Die Weiterentwicklung von Produkten bzw. die Entwicklung neuer Produkte: Kunden, Lieferanten und Partner des Unternehmens werden aktiv in den offenen Innovationsprozess mit einbezogen. Dies geschieht häufig über Open Innovation Software, wobei es starke Überschneidungen zu Co-Creation gibt.
- Die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle: Ähnlich wie bei der Produktentwicklung können auch hier Partner, Lieferanten und Kunden mit einbezogen werden.
- Die Kombination von Technologien zur Schaffung eines neuen Kundennutzens: Hier werden bestehende Technologien von Kooperationspartnern miteinander kombiniert bzw. auf Basis der verschiedenen Technologien neue Technologien entwickelt.
Die Definition der strategischen Innovationsziele, die durch Open Innovation erreicht werden sollen, ist entscheidend.
Schritt 2: Die Analyse der eigenen Innovationsfähigkeit
Um zu wissen, welche Vorteile sich ein Unternehmen von Innovationspartnern erhofft, ist es zunächst wichtig, die eigene Innovationskultur sowie die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren. Hierbei helfen Tools wie Innolytics®, ein wissenschaftlich basiertes Instrument zur Messung der Innovationsfähigkeit. Aus dieser Analyse wird deutlich, welche Rolle die künftigen Innovationspartner spielen sollen, welche Kompetenzlücken zu schließen sind und wie die Open Innovation Strategie mit dem Unternehmen verzahnt werden soll.
Innovationspartner richtig „matchen“
Ergibt die Analyse beispielsweise, dass es sich beim Unternehmen um einen so genannten „innovativen Optimierer“ handelt, dessen Kultur vor allem darauf ausgerichtet ist, das Bestehende zu optimieren, wäre das Partnerunternehmen vorzugsweise ein kreatives und proaktiv handelndes Unternehmen. Eine kostenlose Analyse der eigenen Innovationsfähigkeit findet sich unter www.innolytics.de.
Schritt 3: Auswahl und Ansprache potenzieller Partner
In vielen Fällen bestehen Unternehmenspartnerschaften durch zuvor geknüpfte Kontakte. Häufig jedoch passen die bestehenden Kontakte nicht zu den Innovationszielen, die das Unternehmen erreichen will. In diesem Fall werden konkrete Konzepte erarbeitet und potenzielle Partner angesprochen. Die Ansprache erfolgt zumeist über die Einladung zu einem konkreten Open Innovation Workshop. Bei diesem werden mögliche Synergien zwischen Partnern herausgearbeitet sowie eine langfristige gemeinsame Vision entwickelt.
Schritt 4: Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen
Open Innovation Verträge zwischen Partnern können informelle Vereinbarungen sein, die zunächst eine lose Form der Zusammenarbeit regeln. Dies ist vor allem in der Phase einer prototypischen Zusammenarbeit empfehlenswert. Keiner der beteiligten Partner verliert Rechte, es entstehen keine neuen Schutzansprüche. Je tiefer die Zusammenarbeit, desto umfangreicher die Vertragswerke. Diese regeln die grundsätzliche Form der Zusammenarbeit, den Umgang mit bestehenden Schutzrechten und Unternehmensgeheimnissen, die Patentierungsrechte an neu entwickelten Technologien, Fragen der Verwertung der Arbeitsergebnisse und vieles mehr.
Schritt 5: Die Umsetzung des Projekts
Die Entwicklungspartner vereinbaren konkrete Schritte der Zusammenarbeit, zu stellende Ressourcen sowie einen Zeit- und Entwicklungsplan. Die Zusammenarbeit erfolgt – je nach Dynamik des Markts – entlang der Schritte eines Innovationsprozesses oder durch die Etablierung einer Inkubatoren-Organisation, in der zwar grundsätzliches Vorgehen und Ziele vereinbart werden, jedoch nicht zwingend ein Prozess vorgeschrieben ist.
Open Innovation Strategie von Anfang an richtig planen
Die Entwicklung einer Open Innovation Strategie sollte in Grundzügen von vornherein festgelegt sein – nicht erst nachdem potenzielle Partner gesucht und gefunden wurden. Die Bestandteile einer solchen Strategie helfen in allen Phasen des Projekts: bei der Zieldefinition, der Suche nach geeigneten Partnern und bei der Regelung der konkreten Zusammenarbeit.
Zum Weiterlesen:
Wie Sie mit Open Innovation Software gemeinsam mit Partnern, Kunden und Mitarbeitern neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln.
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